In drei Tagen vom Winter zum Frühling

Ich weiss, der Winter ist noch nicht vorbei, schon gar nicht im Berner Oberland. Aber mit viel Glück, konnten wir während eines Aufenthalts in Grindelwald und oberhalb Lauterbrunnen, den Jahreszeitenwechsel in geraffter Form miterleben.

Als wir das Oberland erreichten und über dem Lauterbrunnental nach Mürren wanderten, trugen die Bäume luftige, glitzernde Schneekronen. Der kalte Wind wirbelte den „Feenstaub“ durch die klare Luft und wir freuten uns über die Sonne, die wärmend zwischen den lockeren Wolken hindurch schien.

Vom Balkon unseres Hotels in Grindelwald konnte ich (trotz des vergessenen Drahtauslösers) den Eiger von unten im Licht des Vollmondes fotografieren. Die Nacht war kalt und berauschend klar. Der nächste Tag war einer der klarsten, die ich je im Oberland erleben durfte. Einzig des Wetterhorn machte seinem Namen Ehre und gebar dekorative Wölkchen, sonst nur Blau, so blau, wie man es kaum glauben mochte.

Der dritte Tag war dann so warm, dass sich die Bäume wieder ohne weisse Verzierungen zeigten, dafür fast spürbar nach Neubeginn, nach Ausschlagen drängten. Der luftige Schnee verwandelte sich in schweren, wässrigen Matsch und die Schlittler lernten auf ihrer rasanten Fahrt von der Bussalp ins Tal, dass Schlittenfahren eine sehr nasse Angelegenheit sein kann.