Wider den „Röhrenblick“

Noch Anfangs Jahr habe ich Euch versprochen, meinen Blog öfter zu füttern und schon ist Anfangs März und immer noch nichts Neues! Ja, ja die Neujahrsvorsätze…

Ich suche schon gar nicht erst nach fadenscheinigen Ausreden. Ich hatte einfach nichts zu zeigen. Fast jedes Wochenende Regen, kein Glück beim Ansitzen und eine kleine Sinnkrise. Nein, die Naturfotografie ist mir nicht verleidet. Nur ist mir aufgefallen, wie einseitig meine Sehweise geworden ist. Im Winter, im Mittelland, wenn keine weiten Landschaften und keine bunten Nahaufnahmen zu finden sind, bleiben mir noch die Tele-Aufnahmen. Möglichst formatfüllend, konzentriert und auf das Wesentliche reduziert. In mir erwacht der Wunsch, diesen Blick zu reformieren, wieder das Grössere, das Ganze im Wechselspiel mit seiner Umgebung zu sehen.

Ich weiss, das klingt irgendwie seltsam, aber das ist ja das Gute an nicht kommerziell betriebener Fotografie; man ist eigentlich nur sich selber Rechenschaft darüber schuldig, was man, wie fotografiert.

Gesagt getan, oder wenigstens versucht. Ich habe unterschätzt, wie schwierig es ist, derart alte Gewohnheiten zu ändern. Statt die Sichtweise zu verändern, ertappe ich mich dabei, nur die Motive zu wechseln und dem „Röhrenblick“ eine neue Brennweite zu verpassen. Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden.